Ich glaube an Gott, ohne dass ich die Erkenntnisse der Wissenschaft leugnen muss.
Margoß Käßmann(*1958, lutherische Theologin und Autorin)

Christlicher Glaube und Naturwissenschaft sind kein Gegensatz. Im Verhältnis beider geht es nicht um Entweder-Oder. Ich vergleiche es mit einem Tisch. Man kann den Tisch ausmessen mit mathemathischer Methoden und seine Höhe, Breite und Tiefe feststellen. Man die Beschaffenheit des Holzes ausforschen und sagen, von diesem oder jenem Holz ist der Tsich gemacht. Hat man damit die ganze Wahrheit des Tisches erfasst? Ein Tisch weist über sich hinaus, er steht zugleich für mehr: Für Speise und Trank, die uns nähren und dort zu uns nehmen; für die Gemeinschaft, die wir an diesem Tisch erfahren mit Familie und Freunden. So besteht die tiefere Wahrheit des Tisches aus "Fakten" und "Bedeutungen". 

Ich denke: In der Religion geht es viel um die Ebene der Bedeutungen. Dass die Welt schön und gut gemacht ist von Gott; dass Mensch und Tier ein Ansehen und eine Würde haben und von Gott gewollt sind, das erfahre ich nur im Glauben. Gleichzeitig hat Gott uns die Kraft zur Wissenschaft gegeben, damit wir das Leben tiefer verstehen. Eben in diesem tieferen Verstehen des Lebens haben Glaube und Wissenschaft sogar eine Gemeinsamkeit. 

Ich wünsche eine gesegnete österliche Festzeit,
Ihr Pfarrer Philip Messner